Verehrtes Publikum, liebe Theaterfreunde,
„Damit Du losgebunden, frei, / Erfahrest, was das Leben sei.“ – das verspricht Mephistopheles dem Gelehrten Dr. Heinrich Faust. Faust, dem das Herz verbrennt, weil sein Wissensdurst und sein Verständnis von der Welt unbefriedigt bleibt, willigt nach einigem Zögern ein. Doch können Menschen „losgebunden“ sein? Als soziale Wesen sind wir vielfach gebunden; sei es familiär oder gesellschaftlich. Auch im Staatengefüge sind wir keinesfalls „losgebunden“, sondern mannigfaltig miteinander verstrickt. Das erfährt auch die kolchische Königstochter Medea, die ihr Schicksal an das des Griechen Jason knüpft. Ihre Tragödie, in der Fassung von Tom Lanoye, ist das erste Theaterstück, das wir in unserer neuen Spielzeit zeigen werden.
Freundschaftlich verbunden hingegen sind die Sängerinnen Edith Piaf und Marlene Dietrich, die in dem Schauspielstück „Spatz und Engel“ aufeinandertreffen.
Mit den Worten „losgebunden, frei“ könnte man auch ein Lebensgefühl beschreiben. Eine gewisse Leichtigkeit, ein Aufatmen ist nach den vergangenen Jahren vielerorts spürbar. Im Ernst-Barlach-Theater bemerken wir es ebenfalls: Sie, liebes Publikum, kehren zurück, wollen sich begegnen, Musik genießen, lachen und unterhalten werden. Dazu laden wir Sie auch in der neuen Spielzeit herzlich ein.
Wir freuen uns auf Sie!