Landkreis Rostock arbeitet an einem Schutzkonzept für die Pflegekinderhilfe

Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen werden noch besser berücksichtigt

Das Amt für Kinder- und Jugendhilfe arbeitet aktuell an einer Schutzkonzeption für Pflegekinder. Diese soll dabei helfen, dass die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien noch besser berücksichtigt werden.

Hintergrund: Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt, Grenzüberschreitungen und sexuellen Übergriffen ist eine zentrale Aufgabe des Staates. Dabei soll die Pflegekinderhilfe nun noch einmal gesondert sensibilisiert werden. Denn Kinder und Jugendliche, die in Pflegefamilien betreut werden, stammen aus schwierigen, oft belastenden Lebenssituationen. Darum ist es sinnvoll, für sie angepasste Schutzmaßnahmen zu etablieren.

Mit dem Gesetz zur Stärkung der Kinder- und Jugendhilfe wurden im SGB VIII zahlreiche Neuerungen verankert. So wird seit dem Inkrafttreten der Novelle mit dem Paragrafen 37 b SGB VIII der Schutz von Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien besonders betont.

Für die Jugendämter bedeutet das, dass eine bereits bestehende Praxis einen rechtlichen Rahmen bekommen hat. So soll künftig ein eigenes Schutzkonzept explizit die Belange von Pflegekindern betrachten, außerdem soll jedes Pflegeverhältnis für sich genommen ein individuelles Schutzkonzept erhalten. Zu den Kernpunkten gehört, dass Eltern und Kinder über ihre Rechte aufgeklärt werden. Kinder erhalten altersgerechte Möglichkeiten, sich zu beschweren beziehungsweise sich beraten zu lassen. „Diese Kinder haben oft Traumata erfahren und sind deshalb besonders verletzlich“, sagt Angela Lemke aus dem Amt für Kinder- und Jugendhilfe des Landkreises Rostock.

An einem entsprechenden Leitfaden für den Landkreis Rostock wird derzeit intensiv gearbeitet. Dazu fanden unter anderem Workshops statt. „Bei der Entwicklung des Schutzkonzeptes blicken wir auf die blinden Flecken im Kinder- und Jugendschutz. Darum haben wir uns für diesen Prozess eine externe Begleitung geholt“, erläutert Angela Lemke. Das Bündnis Kinderschutz MV, der Verein Pfad MV sowie eine Pflegemutter wirken mit. Über die Start gGmbH unterstützte Frau Prof.in Dr. Mechthild Wolff von der Hochschule Landshut als Dozentin prozessbegleitend.

Das Schutzkonzept in der Pflegekinderhilfe für den Landkreis Rostock soll innerhalb der nächsten Monate fertiggestellt werden. Damit erhalten Pflegekinder und ihre Familien mehr Gehör. Die Kinder und Jugendlichen werden darin unterstützt, ihre Rechte wahrzunehmen.

Landkreis Rostock - Büro für Öffentlichkeits- und Medienarbeit

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